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Transparenz im AFVD – Fragen zur Stellenausschreibung oder wie ein Verband eigene Regeln definiert.

Aktualisiert: 31. März

Transparenz und Fairness sind essenzielle Werte im Sport. Doch im American Football Verband Deutschland (AFVD) wirft die kürzlich veröffentlichte Ausschreibung für die Position des Leistungssportdirektors für Flag Football Fragen auf.


Die am 21. Oktober 2024 veröffentlichte Stellenausschreibung fordert, dass Bewerbungen an Herrn Michael Schwarzer gerichtet werden. Doch war der Auswahlprozess wirklich offen und fair? Gab es eine klare, nachvollziehbare Bewertung der Bewerber? Wurden Interessenkonflikte geprüft und Transparenz sichergestellt?


Wie kann der AFVD garantieren, dass künftige Auswahlverfahren ohne Einflussnahme ablaufen? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um Vertrauen und Integrität im Verband zu stärken? Die Klärung dieser Fragen ist entscheidend, um Fairness und Glaubwürdigkeit zu sichern.




Die Ignorierung geeigneter Kandidaten


Der Skandal beginnt mit der Tatsache, dass der Ansprechpartner, der die Bewerbungen erhält und sichtet, am Ende auch derjenige ist, der den Zuspruch erhält. Die Brisanz wächst, da es sich um einen führenden Funktionär handelt. Die Frage, wie ein Geschäftsführer mit entsprechender Auslastung nun auch eine weitere Vollzeitstelle ausfüllen kann, liegt auf der Hand. Dies hat nicht nur den Anschein von Befangenheit, sondern wirft auch die Frage auf, welche Interessen hier tatsächlich verfolgt werden. Ein Großteil der Sportgemeinschaft hat bereits kritische Stimmen laut werden lassen: Wie kann es sein, dass derjenige, der die Bewerbungen entgegennimmt und die Suche leitet, gleichzeitig der Hauptkandidat für die ausgeschriebene Position ist?


Auszug aus der Stellenausschreibung: Die Aufgaben der Sportdirektors
Auszug aus der Stellenausschreibung: Die Aufgaben der Sportdirektors

Auszug aus der Stellenausschreibung: Das Profil des Sportdirektors
Auszug aus der Stellenausschreibung: Das Profil des Sportdirektors

Ein Sportverband im Wandel oder im Stillstand? Oder doch weitere Strukturen, die ein solches System stützen und ermöglichen.


Der AFVD sieht sich damit nicht nur dem Vorwurf der Intransparenz gegenüber, sondern auch dem Vorwurf des Missmanagements. In einer Zeit, in der Sportverbände zunehmend auf Glaubwürdigkeit und Integrität angewiesen sind, um ihr öffentliches Ansehen zu wahren, scheint das Vertrauen der Sportgemeinschaft erschüttert. Die Organisation könnte durch ihr Handeln das Wachstum sowie die Entwicklung des American Football in Deutschland gefährden. Dabei zeigten die Recherchen, dass selbst Beschwerden beim DOSB und BMI keine Wirkung zeigten und nur weitere Fragen über die Sinnhaftigkeit von Good-Governance-Meldestellen aufwerfen. Zumindest muss man die Sinnhaftigkeit ihres Einflusses bei der Behebung von Missständen hinterfragen, wenn auf allen Ebenen Beschwerden ignoriert oder ausgesessen werden können. Uns liegt der Schriftverkehr mit den entsprechenden Organisationen vor. Diese deuten darauf hin, dass jegliche Kontrollinstanzen die Verantwortungen zurückspielen.


Nachfolgend wurde eine weitere Analyse oder Nachverfolgung des DOSB wie folgt begründet:

Aufgrund der Verbandsautonomie in Deutschland hat der DOSB in solchen Fällen keine Eingriffs- oder Interventionsmöglichkeiten bei Hinweisen auf Verbands- und Vereinsebene. Die Struktur des organisierten Sports sehen eine Eigenständigkeit der jeweiligen Bundesverbände und Landessportbünde vor. Daher ist uns eine Untersuchung der Hinweise nicht möglich.

Eine entsprechende Antwort des BMI zeigt deutlich wie autonom und ohne Kontrolle Verbände handeln können:

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) fördert im Rahmen seiner Spitzensportförderung die Funktionsstellen (u. a. Sportdirektor) im Bereich des Leistungssportpersonals der jeweiligen Bundessportfachverbände, jedoch nicht direkt die Personen, die diese Stelle besetzen. Das BMI greift auf Grund der Autonomie des Sports / der Bundessportfachverbände nicht in die Stellenbesetzungsverfahren eines Bundessportfachverbandes ein und darf einem Bundessportfachverband auch nicht vorschreiben, mit welcher konkreten Person er die Stelle eines Sportdirektors zu besetzen hat. Ein Arbeitgeber-/Arbeitnehmerverhältnis besteht in dem von Ihnen geschilderten Sachverhalt zwischen dem AFVD und dem vom AFVD eingestellten Sportdirektor, nicht jedoch zwischen dem BMI und dem Sportdirektor des AFVD.

Handeln oder Verantwortung übernehmen.


Wenn der Verband weiterhin unverändert an internen Machtstrukturen und Absprachen festhält, könnte dies nicht nur negative Auswirkungen auf die sportliche Entwicklung, sondern auch auf die gesamte Beziehung zu den Mitgliedsvereinen und Athleten haben. Der AFVD muss nun klären, wie solche Intransparenzen in Zukunft vermieden werden können – und ob er bereit ist, sich den Herausforderungen einer modernen, fairen und transparenten Sportorganisation zu stellen. Hier gilt es, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, insbesondere, wenn sich DOSB sowie BMI keiner Handlungen ermächtigt fühlen.


https://www.afvd.de/kontakt/ 	aufgerufen 18.03.2025 09:41 Uhr
https://www.afvd.de/kontakt/  aufgerufen 18.03.2025 09:41 Uhr

Fazit: Es liegt am AFVD, Vertrauen wiederherzustellen


Der AFVD steht vor der Herausforderung, das Vertrauen der Mitglieder und der Öffentlichkeit zurückzugewinnen. Um dies zu erreichen, sind klare und transparente Strukturen sowie Entscheidungen erforderlich. Der Verband muss die Unabhängigkeit und Neutralität seiner Auswahlprozesse garantieren und sich aktiv für die Stärkung eines fairen Wettbewerbs einsetzen. Eventuelle interne Machenschaften müssen offengelegt und aufgearbeitet werden, damit die Werte des Sports in Deutschland weiterhin bewahrt bleiben.


In einer Vielzahl von Sportarten sind Vetternwirtschaft und Geklüngel ein immer wiederkehrendes Thema. Der AFVD hat die Möglichkeit, hier als positives Beispiel voranzugehen, nicht genutzt – und hierzu müssten konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Ansonsten wird die Glaubwürdigkeit des Verbandes und die Zukunft des American Football in Deutschland weiter beschädigt.





Bitte beachtet: zum Zeitpunkt der Veröffentlichung blieben unsere Presseanfragen seitens des AFVD unbeantwortet.

 
 
 

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